Journal Onkologie

CAR-T-Zell-Therapie | Beiträge ab Seite 6

 „Die von der GMMG-Studiengruppe durchgeführte Phase-III-Studie HD7 ist die erste Phase-III-Studie, die MRD-Negativität am Ende der Induktion als primären Endpunkt bei transplantationsfähigen, neu diagnostizierten Patient:innen mit Multiplem Myelom (MM) untersucht“, berichtete Prof. Dr. Hartmut Goldschmidt, Präsident der GMMG-Studiengruppe und Leiter der Sektion Multiples Myelom am Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD) und am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg bei einem Meet-the-Expert anlässlich des 63.Treffens der American Society for Hematology (ASH) vom 11. bis 14. Dezember 2021. Die GMMG-Studiengruppe ist die größte mit dem Multiplen Myelom befasste Studiengruppe in Deutschland und verfolgt das Ziel, durch Prüfung und Entwicklung neuer Behandlungsstrategien die Situation für Patient:innen mit MM zu verbessern.
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

r/r LBCL: Dauerhafte Remissionen unter Liso-cel

Das 2-Jahres-Update der multizentrischen Phase-1-Studie TRANSCEND NHL 001 (1) bestätigt das Erreichen dauerhafter Remissionen mit Liso-cel beim r/r LBCL mit 2-Jahres-DoR- und PFS-Raten von 49,5% bzw. 40,6% sowie ein günstiges Sicherheitsprofil der CAR-T-Zelltherapie. Die meisten CAR-T-Zell-assoziierten AEs traten innerhalb der ersten 90 Tage auf und es wurden keine neuen Sicherheitssignale im Langzeit-Follow-up beobachtet.
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

r/r FL: Tiefe und anhaltende Remissionen durch bispezifischen Antikörper Mosunetuzumab ab der dritten Therapielinie

Eine Monotherapie mit dem bispezifischen Antikörper Mosunetuzumab führt bei Patient:innen mit rezidiviertem/refraktärem Follikulären Lymphom (FL) nach mindestens 2 Vortherapien zu tiefen und anhaltenden Remissionen bei handhabbarem Sicherheitsprofil. Das zeigen die Daten einer zulassungsrelevanten Phase I/II-Studie, die bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2021 präsentiert wurden (1).
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

r/r B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphome: Mosunetuzumab zeigt vielversprechende Aktivität

Die subkutane Verabreichung des bispezifischen Antikörpers Mosunetuzumab, kombiniert mit einer stufenweisen Aufdosierung im ersten Zyklus, zeigt bei mehrfach vorbehandelten Patient:innen mit rezidivierten/refraktären (r/r) B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphomen (r/r B-NHL) ein günstiges Sicherheitsprofil, sodass eine ambulante Behandlung ohne obligatorischen Krankenhausaufenthalt möglich erscheint. Das zeigen die ersten Daten einer laufenden Phase I/II-Studie, die bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2021 präsentiert wurden (1). Durch diesen neuen Applikationsansatz, der auch eine ermutigende Aktivität zeigte, könnte das Risiko für Zytokinfreisetzungssyndrome (CRS) minimiert werden.
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

r/r NHL und unbehandeltes DLBCL: Vielversprechende Daten zu Glofitamab

Bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2021 machte der bispezifische Antikörper Glofitamab mit interessanten Daten bei Non-Hodgkin-Lymphomen (NHL) auf sich aufmerksam. Glofitamab zeichnet sich durch eine 2:1 Formulierung mit zwei Bindungsstellen für CD20 und einer Bindungsstelle für CD3 aus. In einer Phase-I/II-Studie führte Glofitamab als Monotherapie bei intensiv vorbehandelten Patient:innen mit rezidiviertem oder refraktärem (r/r) NHL) zu einem dauerhaften Ansprechen (1). Vorläufige Ergebnisse einer Phase-Ib-Studie legen zudem nahe, dass Glofatimab auch in Kombination mit R-CHOP bei Patient:innen mit r/r NHL oder in der Erstlinienbehandlung des diffus großzelligen B-Zell-Lymphoms (DLBCL) hohe Ansprechraten erreicht und insbesondere beim zuvor unbehandelten DLBCL gut verträglich ist (2).
Lesen Sie mehr 
ZNS-Tumoren

Diagnostik und Therapie des Glioblastoms

Glioblastome (GBM) repräsentieren häufige und aggressive hirneigene Tumoren des Erwachsenen. Die kranielle Kernspintomographie mit/ohne Kontrastmittel ist die diagnostische Methode der ersten Wahl bei Verdacht auf ein GBM. Für spezielle Fragestellungen, auch bei Aspekten der Therapieplanung, kann ergänzend eine Positronenemissionstomographie (PET) mit einem Aminosäure-Tracer hilfreich sein. Eine neuropathologische Sicherung der Diagnose ist obligat, bevorzugt im Rahmen einer operativen Resektion oder alternativ anhand einer minimal-invasiven Proben­entnahme. Die moderne Gewebediagnose basiert auf der Histopathologie und ergänzenden molekularen Markern („integrierte Diagnose“). Letztere besitzen Relevanz für eine objektive Einteilung der hirneigenen Tumoren und liefern wertvolle Hinweise in Bezug auf die Tumorentstehung, Prognoseabschätzung und Therapieplanung. Die Standardtherapie besteht aus der Tumorresektion, wenn sinnvoll möglich, und anschließender konkomitanter Radio-/Chemotherapie mit darauffolgender adjuvanter Chemotherapie. Eine Behandlung mit alternierenden niederenergetischen elektrischen Wechselfeldern (Tumor Treating Fields, TTFields) kann ergänzend erwogen werden. Für das Rezidiv exis­tiert keine etablierte Standardtherapie; unter Berücksichtigung des klinischen Zustandes der Patient:innen wird eine erneute Resektion, eine Re-Bestrahlung oder eine Chemotherapie individuell und ggf. kombiniert eingesetzt. Die mittlere Überlebenszeit (über alle Risikokategorien hinweg) beträgt gemäß Registerdaten statistisch weniger als 2 Jahre, wobei insbesondere Patient:innen mit einem günstigen molekularen Tumorprofil eine deutlich bessere Prognose haben. Neue Behandlungsansätze wie zielgerichtete Therapien und Immuntherapien haben bislang keine nachhaltigen Behandlungserfolge erzielt, neue (Kombinations-)Strategien befinden sich jedoch in klinischer Erprobung.
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

Autologe Stammzelltransplantation als wesentliches Therapieelement in der Behandlung des Multiplen Myeloms

In der Therapie des Multiplen Myeloms (MM) haben die Hochdosischemotherapie (HDT) und nachfolgende autologe Stammzelltransplantation (autoSCT) trotz der rasanten Weiterentwicklung neuer Substanzen und Therapiemöglichkeiten einen anhaltenden Stellenwert für geeignete Patient:innen in der Erstlinientherapie. Durch die Kombination von monoklonalen Antikörpern, Proteasom-Inhibitoren, Immunmodulatoren und Steroiden erfolgte eine Weiterentwicklung der Erstlinientherapie. Diese erreicht in Kombination mit einer HDT bei den meisten Patient:innen hohe Ansprechraten sowie tiefe, anhaltende Remissionen. In diesem raschen Wandel ist es auch in Zukunft notwendig, den Stellenwert der HDT immer wieder neu zu bewerten.
Lesen Sie mehr 
Medizin

Highlights der DGHO Jahrestagung 2021

Es war noch kein „Back to Normal“, aber ein wichtiger Schritt auf dem Weg dahin: Als eine der ersten Fachveranstaltungen ihrer Art machte die Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Medizinische Onkologie wieder eine Vor-Ort-Teilnahme möglich. 4.000 Personen hatten sich für den Kongress im hybriden Format angemeldet, davon nahmen gemäß Veranstaltervorgabe täglich bis zu 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im City Cube Berlin teil. Das 4-tägige Programm bot zahlreiche Informations-, Diskussions- und Fortbildungsformate sowie hochkarätig besetzte Vorträge zu brandaktuellen wissenschaftlichen und klinischen Fragestellungen der Hämatologie und Onkologie. Das Feedback vieler Teilnehmerinnen und Teilnehmer: „Endlich konnten wir wieder reden.“
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

r/rMM: CAR-T-Zell-Therapie auf dem Weg zu einem neuen Standard

Die gegen das B-Zell-Reifungsantigen (BCMA=B-Cell maturation antigen) gerichtete chimäre Antigenrezeptor-(CAR-)T-Zelltherapie wird bald fester Bestandteil in der Therapie des Multiplen Myeloms (MM) sein, ist Dr. Nina Shah, San Francisco/USA, überzeugt. Sie präsentierte Ergebnisse klinischer Studien mit Idecabtagen vicleucel (Ide-Cel), die zur Zulassung der ersten CAR-T-Zell-Therapie beim MM führten.
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

„SMM: Tumormasse zur Risiko­abschätzung heranziehen – und gibt es das SMM überhaupt?“

Neben besonderen Highlights und Studienergebnissen beleuchtet Prof. Dr. Hartmut Goldschmidt, Heidelberg, die aktuellen Debatten rund um das Multiple Myelom (MM), die auf dem alle 2 Jahre stattfindenden Heidelberger Myeloma Workshop geführt wurden. Besonders kontrovers diskutierten er und manche Kollegen die Hypothese, dass es nur das Vorläuferstadium monoklonale Gammopathie unbestimmter Signifikanz (MGUS) sowie das (therapiepflichtige) MM gebe, wohingegen das Smoldering Myeloma (SMM) gar nicht mehr existiere.
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

MM: CAR-T-Zell-Therapie auch nach mehreren Rezidiven einsetzbar

Obwohl es mittlerweile große Fortschritte in der Behandlung des Multiplen Myeloms (MM) gibt, haben einige Patienten, wie in mehrfach rezidivierter Situation, nach wie vor eine ungünstige Prognose. Mit jeder zusätzlichen Therapielinie sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit (OS) von median 68,3 Monaten in der Firstline-Therapie auf 14,7 Monate bei Beginn des 4. Regimes. Die CAR-T-Zell-Therapie könnte in dieser Situation eine zusätzliche Option bieten.
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

r/r DLBCL: CAR-T-Zell-Therapie mit Tisagenlecleucel auch im Langzeitverlauf über 40 Monate effektiv

Die CAR-T-Zell-Therapie mit Tisagenlecleucel (Kymriah®*) wurde im Sommer 2018 auf Basis der zulassungsrelevanten globalen Phase-II-Studie JULIET (1) in der EU zugelassen zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit rezidiviertem/refraktärem (r/r) diffus großzelligen B-Zell-Lymphom (DLBCL) nach 2 oder mehr Linien einer systemischen Therapie (2). In der Studie hatte sich unter dem Einfluss der CAR-T-Zellen bei handhabbarem Sicherheitsprofil eine hohe Rate an anhaltenden Remissionen gezeigt. Wie Prof. Dr. Ulrich Jäger, Wien, und Kollegen beim ASH 2020 berichteten, konnten die positiven Wirksamkeitsdaten von Tisagenlecleucel nun auch im Langzeitverlauf über 40 Monate bestätigt werden (3). Zudem identifizierten die Forscher potenzielle prädiktive Biomarker für das Ansprechen auf die CAR-T-Zell-Therapie.
Lesen Sie mehr 
Hepatozelluläres Karzinom

T-Zell-Therapie bei Hepatitis-B-Virus assoziierten HCC

Immuntherapien haben in den letzten Jahren beachtliche Erfolge in der Behandlung von Tumorpatienten erzielt. T-Zell-Therapien haben sich v.a. in der Hämatoonkologie etabliert. Eine T-Zell-Therapie zielt darauf ab, die T-Zellen eines Patienten so zu modifizieren, dass sie maligne Zellen erkennen und eliminieren oder das Tumor-Microenvironment verändern. Das hepatozelluläre Karzinom (HCC) stellt einen der am schwierigsten zu behandelnden soliden Tumoren dar, da es Strahlen- und Chemotherapie-resistent ist. Die Prognose eines HCC hängt von der Gefäßversorgung und von der Infiltration von Lymphozyten ab. Eine Therapie mit Immunmodulatoren sowie eine personalisierte T-Zell-Therapie gelten deshalb als vielversprechende, neue Immuntherapie-Ansätze. Da viele HCC mit dem Hepatitis-B-Virus (HBV) assoziiert sind, besteht die Option, virale Antigene als Zielstrukturen für die T-Zellen zu verwenden. Deshalb wird derzeit der Einsatz von T-Zellen, die HBV-spezifische chimäre Antigen- oder T-Zell-Rezeptoren exprimieren, gegen das HBV-assoziierte HCC klinisch erprobt.
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

CLL: Liso-cel + Ibrutinib

Anti-CD19-CAR-T-Zell-Therapien haben in klinischen Studien im Falle der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) bislang deutlich geringere Ansprechraten gezeigt als bei der akuten B-Zell-Leukämie (ALL) und dem diffus großzelligen B-Zell-Lymphom. Ein Defekt der T-Zellen bei der CLL – bedingt durch die Krankheit oder die Vortherapie – behindert ihre Ex-vivo-Expansion und das Ansprechen der Patienten auf die CAR-T-Zellen. Die Behandlung von CLL-Patienten mit dem BTK-Inhibitor Ibrutinib vor der Leukapherese verbesserte jedoch die Ex-vivo-Expansion der Anti-CD19-CAR-T-Zell-Therapie Tisagenlecleucel; zudem wurde die Wirksamkeit der Therapie in Maus-Xenograft-Modellen bei gleichzeitiger Gabe von Ibrutinib erhöht. Auch zeigten Studien bei rezidivierten/refraktären CLL-Patienten mit den Anti-CD19-CAR-T-Zell-Therapien CTL119 und JCAR014 ein verbessertes Ansprechen bei Kombination mit Ibrutinib.
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

Goldschmidt: ASH-Highlights 2020 Multiples Myelom

Das ASH-Meeting fand im Dezember 2020 erstmals vollständig virtuell statt. Die Vorträge und Poster-Präsentationen wurden intensiv durch ein breites Publikum verfolgt und diskutiert. Auf dem Gebiet der Myelomerkrankung wurde erneut vielfach über die Hochdosistherapie gefolgt von der autologen Blutstammzelltransplantation (HDT) berichtet. Dies überrascht ein wenig, da diese Form der Behandlung des Multiplen Myeloms (MM) fast 30 Jahre alt ist. Neue Medikamente verbessern zunehmend die Therapieresultate. Daher wurde in 3 Vorträgen über die Bedeutung der initialen HDT im Zeitalter der „new drugs“ informiert. In einem weiteren Vortrag wurde der Stellenwert einer zusätzlichen Therapie mit dem Anti-CD38-Antikörper Daratumumab im HDT-Setting betrachtet.
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

Genome Editing mit CRISPR/Cas9 in Onkologie und Hämatologie

Die Bedeutung des Genome Editings für Klinik und Wissenschaft zeigt sich daran, dass der Nobelpreis für Chemie 2020 für die Entdeckung des CRISPR/Cas9-Systems vergeben wurde. Seit der bahnbrechenden Publikation der Forscherinnen Emanuelle Charpentier, derzeit Direktorin am Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie in Berlin, und Jennifer Doudna von der University of California in Berkeley, USA, im Jahr 2012 (1) wurde umfassend gezeigt, wie die Methode zum spezifischen Entfernen, Einfügen und Austauschen von Gensequenzen genutzt werden kann. Neben neuen Studienmodellen werden weltweit Therapieansätze mithilfe von CRISPR/Cas9 entwickelt, um neue thera­peutische Möglichkeiten durch eine zielgenaue Korrektion mutierter und krankheitsauslösender Gene zu finden.
Lesen Sie mehr