Journal Onkologie

Zulassung | Beiträge ab Seite 21

Die duale Blockade mit den HER2-Anikörpern Trastuzumab und Pertuzumab in Kombination mit einer Chemotherapie ist heute Standard in der Behandlung des frühen und metastasierten HER2-positiven Mammakarzinoms. Mit der Zulassung von Phesgo®, einer neuen Fixdosiskombination von Pertuzumab (Perjeta®) und Trastuzumab (Herceptin®) zur subkutanen Gabe steht nun eine erheblich schnellere und weniger invasive Möglichkeit der Verabreichung zur Verfügung.
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Medizin

Russischer Impfstoff Sputnik V: Möglicherweise Produktion in Deutschland

Kanzlerin Angela Merkel hat Russland Unterstützung bei weiteren Schritten für den russischen Corona-Impfstoff Sputnik V angeboten. Voraussetzung für eine mögliche Kooperation sei aber eine Zulassung des Präparats in der EU, sagte sie. Nachdem sich Russland an die zuständige EU Arzneimittelagentur EMA gewandt habe, habe sie Unterstützung des bundeseigenen Paul-Ehrlich-Instituts für das Verfahren angeboten. Die Ergebnisse der Testphase III werden in der kommenden Woche in Lancet publiziert werden.
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Medizin

ALL: Zulassung von Blinatumomab auch für erwachsene Patienten mit Philadelphia-Chromosom-positivem B-Vorläufer

Ab sofort können auch erwachsene Patienten mit Philadelphia-Chromosom-positiver (Ph+), CD19-positiver, rezidivierter oder refraktärer B-Vorläufer akuter lymphatischer Leukämie (ALL) von Blinatumomab (BLINCYTO®) profitieren. Die Zulassungserweiterung basiert auf den Daten der Studie ALCANTARA, in der die Monotherapie mit Blinatumomab bei Hochrisikopatienten mit Ph+ ALL, deren Erkrankung rezidiviert oder refraktär gegenüber Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKI) war, untersucht wurde. Die Behandlung führte innerhalb von 2 Behandlungszyklen zu einer kompletten Remission (CR) oder CR mit partieller hämatologischer Erholung (CRh) von 36% der Patienten, wobei 88% der Responder auch ein vollständiges MRD-Ansprechen erreichten und somit eine wichtige Voraussetzung für eine Stammzelltransplantation erfüllten (1). Indiziert ist die Blinatumomab-Therapie, wenn die Behandlung mit mindestens 2 TKI fehlgeschlagen ist und keine alternativen Behandlungsoptionen zur Verfügung stehen (2). Die Daten zur Sicherheit aus der Zulassungsstudie entsprachen dem von Blinatumomab aus anderen Untersuchungen bekannten Profil (1).
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Medizin

Frühes und metastasiertes HER2-positives Mammakarzinom: Nächster Schritt für die Therapie mit der doppelten Antikörperblockade

Die HER2-gerichtete Therapie mit Pertuzumab (Perjeta®) und Trastuzumab (Herceptin®) in Kombination mit einer Chemotherapie ist etablierter Standard in der Behandlung des frühen und metastasierten HER2-positiven Mammakarzinoms (1-5). Durch die Ende Dezember 2020 erfolgte EU-Zulassung von PHESGO®, einer neuen Fixdosiskombination von Pertuzumab und Trastuzumab zur subkutanen (s.c.) Gabe, kann Patienten künftig eine erheblich schnellere und weniger invasive Verabreichung der doppelten Antikörperblockade geboten werden. Grundlage der Zulassung sind die Ergebnisse der FeDeriCa-Studie: Diese zeigen die Nicht-Unterlegenheit von PHESGO hinsichtlich Wirksamkeit und Sicherheit im direkten Vergleich mit intravenös (i.v.) verabreichtem Perjeta/Herceptin (6). Darüber hinaus belegen Ergebnisse der Patientenpräferenz-Studie PHranceSCa, dass 85% der Patienten die s.c. Gabe favorisieren (7). PHESGO wird ab Februar 2021 auf dem deutschen Markt verfügbar sein.
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Urologische Tumoren

Lieferengpässe bei Arzneimitteln – nicht neu, aber brisant

Lieferengpässe bei Medikamenten sind nicht neu, betreffen inzwischen aber sehr viele Apotheken und Krankenhäuser. Angesichts der starken Zunahme in den vergangenen Jahren mehren sich die Bedenken über eine angemessene Patientenversorgung besonders in Zeiten der Corona-Pandemie. Während im letzten Jahr etliche gängige Wirkstoffe aus dem Bereich der Blutdrucksenker, Antidepressiva und Analgetika die Liste der zeitweise nicht-verfügbaren Substanzen anführten (1), kam dieses Jahr auch noch die Sorge um die eingeschränkte Verfügbarkeit der Pneumokokken-Impfung, die Probleme um Propofol zur künstlichen Beatmung und die Lieferschwierigkeiten bei Desinfektionsmitteln dazu. Inzwischen wird befürchtet, dass nicht nur die steigende Nachfrage nach Arzneimitteln, sondern auch die zunehmenden Handelseinschränkungen aufgrund der Pandemie auf dem globalen Arzneimittelmarkt die Lage weiter verschärfen (2). Dabei wird der Ruf nach weitreichenden Maßnahmen und einer stärkeren Verlagerung der Produktion nach Europa immer lauter.
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Ovarialkarzinom

Individuellere Erstlinientherapie beim Ovarialkarzinom

Für die Erstlinientherapie des fortgeschrittenen Ovarialkarzinoms wurden in letzter Zeit einige praxisrelevante Studiendaten vorgestellt, die eine immer stärker personalisierte Therapie realisierbar machen. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um PARP-Inhibitoren wie Olaparib (Lynparza®) und Niraparib (Zejula®). Olaparib überzeugte als Erstlinien-Erhaltungstherapie bei Vorliegen einer BRCA-Mutation mit vielversprechenden Langzeitdaten, Niraparib wurde für die Erstlinien-Erhaltungstherapie Biomarker-unabhängig zugelassen.
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Hämatologie

Belantamab-Mafodotin ermöglicht im interdisziplinären Ansatz individuelle Therapie beim vorbehandelten MM

Wie Prof. Dr. Martin Kortüm, Würzburg, erklärte, würden trotz aller Fortschritte immer noch 20% der Patienten mit Multiplem Myelom (MM) innerhalb von 2 Jahren aufgrund einer Hochrisikokonstellation sterben. Mit Belantamab-Mafodotin* ist nun ein Antikörper-Wirkstoff-Konjugat zugelassen worden, das bei 4-fach vorbehandelten, rezidivierten/refraktären MM-Patienten hohe Ansprechraten und eine langanhaltende Ansprechdauer gezeigt hat. „Wir befinden uns in einer neuen Ära der Krebsmedizin, in der wir die Therapie für MM-Patienten nochmals deutlich verbessern können. Für eine optimale individuelle Behandlung rückt das interdisziplinäre Dreiergespräch zwischen Patient, Ophthalmologe und Hämatologe in den Fokus“, sagte Kortüm.
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Hämatologie

Blinatumomab ermöglicht bei ALL mit MRD-Negativität die Chance auf Heilung

Blinatumomab (BLINCYTO®) wurde vor 5 Jahren als erstes BiTE® (Bispecific T-cell Engager)-Molekül zur Behandlung erwachsener Patienten mit Philadelphia-Chromosom-negativer (Ph-), CD19+ rezidivierter oder refraktärer (r/r) B-Vorläufer akuter lymphatischer Leukämie (ALL) zugelassen (1). Inzwischen kann diese zielgerichtete Therapie auch bei erwachsenen ALL-Patienten mit minimaler Resterkrankung (MRD) in der Erstlinie und im Rezidiv sowie bei Kindern mit r/r ALL ab einem Lebensjahr eingesetzt werden.

 
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NSCLC

NSCLC: Mobocertinib bei EGFR-Exon-20-Insertion/Brigatinib in der Erstlinie bei ALK+

Eine Vielzahl bekannter Treibermutationen beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) ermöglicht als Target eine vielfältigere Therapie und kann die Prognose der Patienten entscheidend verbessern. Im Rahmen der virtuellen Jahrestagung der DGHO stellte Prof. Dr. Christian Grohé, Berlin, eine neue Therapieoption bei der prognostisch ungünstigen EGFR-Exon-20-Insertion vor. Der Vortrag von Prof. Dr. Frank Griesinger, Oldenburg, beinhaltete die besondere Bedeutung der neuen Zweit- und Drittgenerations-ALK-Inhibitoren in der Erstlinientherapie des ALK+ NSCLC.
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Mammakarzinom

Fortgeschrittenes HR+/HER2- Mammakarzinom: G-BA bescheinigt Abemaciclib Zusatznutzen in der Zweitlinie

Abemaciclib (Verzenios®) wurde vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) in der Kombination mit Fulvestrant ein geringer Zusatznutzen nach vorangegangener endokriner Therapie des fortgeschrittenen HR+/HER2-negativen Mammakarzinoms bei postmenopausalen Frauen zugesprochen. Entscheidend hierfür waren die Daten der Zulassungsstudie MONARCH 2, in der Abemaciclib + Fulvestrant im Vergleich zu Placebo + Fulvestrant den Patientinnen eine signifikante Verlängerung des progressionsfreien und des Gesamt-überlebens ermöglichte, ohne die Lebensqualität zu beeinträchtigen.
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Zervixkarzinom

Bevacizumab-Biosimilar in der EU zugelassen

Der Angiogenesehemmer Bevacizumab (Avastin®) ist für die Therapie einer Vielzahl von soliden Tumoren zugelassen. Am 21.08.2020 wurde bekanntgegeben, dass die Europäische Kommission (EK) die Zulassung für das Bevacizumab-Biosimilar AYBINTIO® erteilt hat. Während der virtuellen ESMO-Tagung diskutierten Experten über die Eigenschaften und den Einsatz des Biosimilars. Es wurde von der EK für die Behandlung der gleichen Krebsarten wie die Bevacizumab-Referenzsubstanz Avastin® zugelassen. Dazu zählen u.a. das metastasierende Kolon- oder Rektumkarzinom, metastasierender Brustkrebs, das nicht-kleinzellige Lungenkarzinom, das fortgeschrittene und/oder metastasierende Nierenzellkarzinom, das epitheliale Ovarial-, Eileiter- oder primäre Peritonealkarzinom sowie das Zervixkarzinom.
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Zervixkarzinom

Metastasiertes Zervixkarzinom: 24% ORR unter Tisotumab-Vedotin als Monotherapie

Therapien bei Patientinnen mit rezidiviertem und/oder metastasiertem Zervixkarzinom führen in der Regel nur zu begrenzten objektiven Ansprechraten (ORR) von unter 15%. Auf dem virtuellen ESMO-Kongress wurden die Daten der einarmigen klinischen Phase-II-Zulassungsstudie innovaTV 204 präsentiert, in der Tisotumab-Vedotin als Monotherapie bei Patientinnen mit zuvor behandeltem rezidivierten und/oder metastasierten Zervixkarzinom untersucht wurde.
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Prostatakarzinom

Gute Verträglichkeit von Darolutamid beim nmCRPC bestätigt

Seit März 2020 ist Darolutamid (Nubeqa®) in Kombination mit einer Androgendeprivationstherapie (ADT) von der Europäischen Kommission für die Behandlung erwachsener Männer mit nicht-metastasiertem kastrationsresistenten Prostatakarzinom (nmCRPC), die ein hohes Risiko für die Entwicklung von Metastasen aufweisen, zugelassen. Eine ergänzende Analyse der Zulassungsstudie ARAMIS bestätigte nun die gute Verträglichkeit bei der empfohlenen Dosierung von 600 mg Darolutamid 2x täglich.
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Entitätsübergreifend

Inhibitoren des PD-1/PD-L1-Signalwegs erobern weitere Indikationen – neue Checkpoint-Inhibitoren auf dem Vormarsch

Die Jahrestagung der European Society for Medical Oncology (ESMO) 2020, die ausschließlich virtuell stattfand, brachte wieder eine Vielzahl neuer Erkenntnisse zur Behandlung mit Immuncheckpoint-Inhibitoren bei unterschiedlichen Tumorentitäten – bis hin zu Therapiedurchbrüchen mit praxisveränderndem Potenzial. Allein zum Anti-PD-1-Antikörper Pembrolizumab (KEYTRUDA®) wurden 43 Abstracts bei 13 Tumorentitäten vorgestellt, die neben Studien-Updates auch Ergebnisse bei neuen Indikationen umfassten. Zudem deutete sich an, dass neuartige Checkpoint-Inhibitoren (CIs) jenseits bekannter Signalwege eine Bedeutung in der klinischen Onkologie erlangen könnten.
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Magenkarzinom

Integration der Immuntherapie in die Behandlung des lokal fortgeschrittenen, nicht-metastasierten Magenkarzinoms

Das Magenkarzinom zählt weltweit zu den 5 häufigsten malignen Tumoren. In Deutschland werden jährlich 20.000 Magenkarzinome neu diagnostiziert, wobei der Häufigkeitsgipfel im fortgeschrittenen Alter jenseits der 7. Lebensdekade liegt (1). Die Prognose des Magenkarzinoms ist nach wie vor schlecht. In der überwiegenden Anzahl der Fälle wird die Erstdiagnose im fortgeschrittenen Krankheitsstadium gestellt, sodass bei weniger als einem Drittel der Patienten bei Diagnosestellung eine Therapie in kurativer Intention erfolgen kann (2, 3). Einen wesentlichen Bestandteil des kurativen Behandlungskonzepts beim lokal fortgeschrittenen, nicht-metastasierten und potenziell resektablen Magenkarzinom und Adenokarzinom des ösophagogastralen Übergangs (AEG) stellt die perioperative Chemotherapie dar. Trotz optimaler Therapie liegt die mediane 5-Jahres-Überlebensrate jedoch bei nur 45% (4). Die Integration der Immuntherapie in perioperative Therapiekonzepte könnte dazu beitragen, die Prognose dieser Patienten wesentlich zu verbessern.
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