Journal Onkologie

Aktuelles | Beiträge ab Seite 2

Das Schleimhautmelanom (SHM) ist ein seltener Tumor, der im Gegensatz zum kutanen Melanom (CM) nicht mit UV-Strahlung assoziiert ist. Bislang wurden keine eindeutigen Risikofaktoren identifiziert. Die Diagnose erfolgt häufig erst im fortgeschrittenen Stadium. Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit ist bei der Diagnosestellung von SHM unabdingbar. Die Behandlung umfasst primär die lokale Exzision, danach sollte eine adjuvante Systemtherapie angeboten werden. Für die Auswahl geeigneter Therapieoptionen ist der molekulare Mutationsstatus von Bedeutung, wobei im Vergleich zum CM seltener BRAF-Mutationen, dafür häufiger KIT-Mutationen vorliegen. In fortgeschrittenen Stadien können sowohl Immuntherapie als auch zielgerichtete Therapien erwogen werden, jedoch gibt es aufgrund der Seltenheit der Erkrankung wenig aussagekräftige Daten. Aufgrund der ungünstigen Prognose sind zusätzliche Erkenntnisse erforderlich, um Krankheitsverständnis und Behandlung weiter zu verbessern.
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d-uo
Urologe deutet mit Stift auf Modell der männlichen Geschlechtsorgane

Was man bei d-uo so alles (mit)machen kann…

Urologische Tumorerkrankungen machten in Deutschland im Jahr 2020 etwa 24% aller Tumorerkrankungen aus – Tendenz steigend [1]. Im Jahr 2015 wurde die Krebsregister (KR)-Meldung in Deutschland eingeführt [2]. Anfang 2017 trafen sich etwa 10 Urologen in Berlin und beschlossen im neu zu wählenden Vorstand des damaligen IQUO (Vorgängerverein von d-uo) aktiv zu werden. Im Sommer 2017 wurde der neue (und weiter aktuelle) Vorstand gewählt und hat nach gründlicher Analyse den gesamten Verein erneuert und in Deutsche Uro-Onkologen (d-uo) umbenannt [3]. Wichtige Ziele wurden formuliert und beeinflussen die Aktivitäten von d-uo entscheidend: Transparenz, Eigenständigkeit (inklusive Datenhoheit) und Wissenschaftlichkeit. Mittlerweile sind in Deutschland mehr als 200 Praxen und etwa 10 Kliniken Mitglied bei d-uo. Seit Mai 2018 übermitteln Mitglieder von d-uo ihre KR-Meldungen mit dem System von d-uo [4-6]. Eine Mitgliedschaft bei d-uo steht Ärztinnen und Ärzten der Fachbereiche Urologie und internistische Onkologie genauso wie Praxis- und Klinikärztinnen und -ärzten offen [7].
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BNGO
Gynäkologin mit lila Stethoskop hält Luper in der Hand, auf der eine Gebärmutter gezeichnet ist

13. BNGO-Hauptstadtkongress: Neue Studiendaten und aktuelle Herausforderungen

Der diesjährige BNGO-Hauptstadtkongress fand bei strahlendem Sonnenschein am 20. und 21. Juni mit mehr als 200 Teilnehmer:innen wieder in Berlin statt. Im Fokus standen neue Studiendaten aus dem letzten Jahr und daraus resultierende Änderungen der Therapieempfehlungen. Was war relevant für Kolleg:innen, die in der Niederlassung Patient:innen mit gynäkoonkologischen Tumoren ambulant behandeln? Welchen praktischen und gesundheitspolitischen Herausforderungen müssen sich die BNGO-Mitglieder stellen? Kann die Künstliche Intelligenz (KI) eher nutzen oder schaden? Dies und vieles mehr wurde in dem zweitägigen Kongress präsentiert und diskutiert. Dr. Jörg Schilling, der Vorsitzende des BNGO, fasst hier seine persönlichen Highlights kurz zusammen. In der nächsten Ausgabe der BNGO-Nachrichten werden wir ausführlich über den Kongress berichten.
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NSCLC
Schematische Darstellung von Lungenkrebs im linken Lungenflügel, blauer Mensch vor dunkelblauem Hintergrund
CME

Perioperative Immuntherapie beim resektablen NSCLC

Die Immuntherapie hat in den letzten Jahren die Therapielandschaft des nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms (NSCLC) fundamental verändert. Bei resektablen Tumoren im UICC-Stadium II-III wurde inzwischen eine Reihe von Studien zur neoadjuvanten, adjuvanten sowie perioperativen (Chemo-)Immuntherapie veröffentlicht [1-13]. Es konnte eine Überlegenheit durch Hinzunahme der Immuntherapie bezüglich des krankheits- (DFS) bzw. ereignisfreien Überlebens (EFS) und auch des Gesamtüberlebens (OS) demonstriert werden. Mit diesen ermutigenden Ergebnissen eröffnen sich neue Möglichkeiten und Herausforderungen in der interdisziplinären Therapie des NSCLC. Die Wirksamkeit und das Nebenwirkungsprofil weiterer Kombinationstherapien, u.a. mit etablierten Chemotherapeutika sowie das optimale Therapieregime sind weiterhin ein aktuelles Forschungsziel. Gegenstand dieses Artikels soll ein Überblick über die derzeitige Evidenzlage zur perioperativen Immuntherapie beim resektablen Lungenkarzinom sowie Aspekte zu Patientenselektion und derzeit geltenden klinischen Standards sein.
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Sarkome
Diagnosebrief Sarkom mit Tabletten und Büchern auf Tisch

Sarkome: Patienten-Rundumblick – „Du gibst mir so viel Hoffnung!“

„Du lebst schon so lange mit dieser Erkrankung. Als ich meine Diagnose bekommen und gegoogelt habe, dachte ich, dass ich bald sterben werde. Dann habe ich deine Geschichte gelesen. Du gibst mir so viel Hoffnung!“ Anderen Betroffenen und ihren Angehörigen Hoffnung zu schenken, ist einer der Hauptgründe für meinen täglichen Einsatz als Patientenvertreterin. Die anderen Gründe sind Wut, Trauer und Frust, denn ich weiß, dass auch gerade jetzt, während ich diese Wörter in meinen Laptop tippe, Menschen an der seltenen Krebsart Sarkom leiden und sterben.
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Hämatologie
Systemische Leichtketten-Amyloidose und andere monoklonale Gammopathien klinischer Signifikanz

Systemische Leichtketten-Amyloidose und andere monoklonale Gammopathien klinischer Signifikanz

Eine monoklonale Gammopathie (MG) ist durch die Produktion monoklonaler (kompletter oder inkompletter) Immunglobuline gekennzeichnet. Kann die MG mit keiner Erkrankung in Verbindung gebracht werden, spricht man von einer monoklonalen Gammopathie unklarer Signifikanz (MGUS). Im klinischen Alltag wird bei einer MGUS v.a. auf die Proliferation und Größe des B-Zell-Klons geachtet, um die Entwicklung einer malignen Erkrankung wie dem Multiplen Myelom oder B-Zell-Lymphomen nicht zu übersehen [1]. Allerdings können durch monoklonale Proteine (oder deren Fragmente) auch viele andere und sehr diverse Erkrankungen im Körper ausgelöst werden. Hier spricht man dann von einer „monoklonalen Gammopathie klinischer Signifikanz“ (MGKS) [2]. In diesem Artikel erhalten Sie einen Überblick über die MGKS-Erkrankungen, die in der klinischen Praxis am relevantesten sind.
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Prostatakarzinom
Darstellung einer Prostata mit Krebs rosa und durchsichtig

Erstlinientherapie beim hormonsensitiven metastasierten Prostatakarzinom

Randomisierte, doppelblinde, Placebo-kontrollierte 2-Kohorten Phase-III-Studie von AZD5305 (Saruparib) in Kombination mit neuen hormonellen Wirkstoffen nach Wahl des Prüfers/der Prüferin bei Patienten mit „homologous recombination repair mutation“ (HRRm) und nicht-HRRm-metas­tasiertem, kastrationssensitivem Prostatakarzinom (mCSPC/mHSPC) (EvoPar-Prostate-01) – Studie AP 131/23 der AUO.
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Entitätsübergreifend
Das Stethoskops symbolisiert die Gesundheit der Familie durch die Versorgung in der Hausarztpraxis.

Primärversorgung: Ganz ohne Fachärzt:innen geht es nicht

Hausarztpraxen sollen künftig die Patient:innen in die richtige Versorgungsebene steuern. Das sieht das verbindliche Primärarztsystem der neuen Bundesregierung vor. Wartezeiten auf Arzttermine sollen verkürzt und Facharztpraxen entlastet werden. Während die Bundesärztekammer (BÄK) und die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) die Pläne grundsätzlich unterstützen, warnt der Spitzenverband Fachärztinnen und Fachärzte Deutschlands e.V. (SpiFa) wegen fehlender Hausarztpraxen vor neuen Engpässen in der medizinischen Versorgung. Krankenkassen wollen deshalb auch Facharztpraxen in das Primärarztsystem einbinden.
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Sarkome
Arzt mit Stethoskop hält Schild mit dem Begriff Ewing-Sarkom.

Das Ewing-Sarkom: Ein aktueller Überblick

Das Ewing-Sarkom (EWS) ist ein hochmalignes, klein-, blau- und rundzelliges Sarkom des Knochens oder Weichgewebes, das v.a. im Jugendalter auftritt. Charakterisiert ist es häufig durch tumorspezifische Translokationen. Die Therapie erfolgt stets multimodal mit Polychemotherapie sowie operativer und/oder strahlentherapeutischer Lokaltherapie. Bei lokalisierten Erkrankungen beträgt die 5-Jahres-Überlebensrate 70-80%, wohingegen metastasierte Erkrankungen eine deutlich schlechtere Prognose (20-25%) haben. Aktuelle Studien evaluieren eine Therapieoptimierung sowie neue Therapieansätze, z.B. den Einsatz einer Erhaltungstherapie, Anti-GD2-Antikörper, CAR-T-Zellen oder individualisierte Impfstoffe. Insbesondere bei Hochrisiko- und rezidivierenden Verläufen werden neue Therapieansätze benötigt, um das Outcome für diese Patientengruppe zu verbessern.
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Gesundheitspolitik

Nachbesserungen an Klinikreform werden konkret

Die vorgesehenen Nachsteuerungen bei der Krankenhausreform nehmen konkrete Formen an. Das Bundesgesundheitsministerium plant, jetzt einen Entwurf für ein Anpassungsgesetz in die Anhörung bei den Ländern und Verbänden zu geben, wie es aus Kreisen des Ressorts hieß. An den Zielen einer besseren Qualität und einer Konzentration bei schwierigen Eingriffen solle dabei festgehalten werden. Um die Reform vor Ort umsetzbar zumachen, sollten den Ländern aber mehr Gestaltungsmöglichkeiten an die Hand gegeben werden.
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